Der Anstaltsfriedhof der Heil- und Pflegeanstalt Hall (1942-1945)


Wegen der Überbelegung des städtischen Friedhofes in Hall forderte die Stadtgemeinde Hall im Jahr 1942 die Anlegung eines eigenen Anstaltsfriedhofes, auf dem die Verstorbenen aus der Heil- und Pflegeanstalt beigesetzt werden sollten.

Am 2. November 1942 erfolgte die erste Beisetzung am neuen Anstaltsfriedhof, der bis zum 18. April 1945 belegt wurde. Insgesamt wurden dort 228 Beerdigungen durchgeführt. Zwei der auf dem Friedhof beerdigten Verstorbenen waren im Kreiskrankenhaus Hall und 14 in dem nach Hall evakuierten Innsbrucker Siechenhaus gestorben. Nach der Eröffnung eines neuen städtischen Friedhofes erfolgten ab 25. April 1945 die Beisetzungen von verstorbenen PatientInnen der Heil- und Pflegeanstalt Hall wieder außerhalb des Anstaltsgeländes.

Im Jahr 2011 wurde der ehemalige Anstaltsfriedhof, der in den Nachkriegsjahren weitgehend in Vergessenheit geraten und zuletzt mit einem Parkplatz überbaut worden war, wegen eines Neubauvorhabens exhumiert. Die sterblichen Überreste wurden im Juni 2014 in einem auf dem Städtischen Friedhof in Hall errichteten Grabmal wiederbestattet. Dort sind die Namen, Geburtsorte sowie Geburts- und Sterbejahre der Verstorbenen angeführt.

Seit Herbst 2014 erinnert auf dem Gelände des Landeskrankenhauses Hall in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Friedhof eine als Lichtort bezeichnete Mauer an den Anstaltsfriedhof. Die 228 Lichtschlitze in der Mauer stehen symbolisch für die Verstorbenen. Die Inschrift auf einem angedeuteten Grabstein nimmt Bezug auf den Friedhof und dessen historischen Kontext:

Klicken Sie auf die Bilder, um sie zu vergrößern.